Porträt

Golferin aus Leidenschaft

Kindheit & Jugend

Ich wurde am 22. Januar 1981 in Curitiba/Brasilien geboren und besitze damit eine deutsch-brasilianische Doppelstaatsbürgerschaft. Bis zu meinem achten Lebensjahr wuchs ich in Curitiba/Brasilien auf und besuchte dort die Schweizer Schule.

Mitte 1989 zog meine Familie nach Schwäbisch Hall. Ich probierte mich in den kommenden Jahren in verschiedene Sportarten und war eine aktive Fußballerin in einer Jungen-Jugend Mannschaft.

1991 zog meine Familie nach Berlin und begann gemeinsam das Golfspielen. Ich verbesserte mein Spiel in den nächsten 2 Jahren soweit, dass ich 1994 in den Mädchen-Nationalkader des DGV berufen wurde. Es war für mich ein Highlight 1995 zu den Mädchen Europameisterschaften und zu dem Jugend Ryder Cup in Oakhill/New York eingeladen zu werden, wo ich mit dem Continental Team das Turnier gewann.

Nach der Beendigung der 10. Klasse entschloss ich mich, in Florida an der Leadbetter Academy in Bradenton zu trainieren, und wurde gleichzeitig in die Bradenton High School eingeschult. Meine Erfolge in den nächsten 2 Jahren im amerikanischen Jugendzirkus “AJGA” beeindruckten die amerikanischen College Coaches.

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Nagl? ... Oh, die kenne ich, von der habe ich schon gehört und gelesen. Hat die nicht gerade in Amerika gut gespielt?
Ken Carpenter, Golf Week

Arizona State & LPGA

Im Mai 1999 erhielt ich mein High School Diplom und begann mein Studium an der Arizona State University. Zu meinen wichtigsten Erfolgen als Amateurin zählt mein dreimaliges Erreichen der Finalrunde bei den British Girls Championships und mein Vizeweltmeistertitel mit Deutschland in Chile.

Arizona State gab mir ein volles Golfstipendium, und ich konzentrierte mich neben dem Training auf den Studiengang „International Business/Management“.

Hier spielte ich für das Team “The Sun Devils” und erreichte mehrere Auszeichnungen für exzellentes Spiel während der Saison. Als Highlights gelten dafür die Aufnahme in das First All American Team der Divison I und die Auszeichnung als “Freshman of the Year” der Divison I.  Nach meinem Einstiegsjahr in das Uni-Golfgeschehen stand für mich jedoch fest, ins Profilager zu wechseln.

Im Februar 2001 zog ich zurück nach Florida und spielte meine erste Saison auf der Futures Tour in Amerika. Bei der Qualifikation für die LPGA Tour 2002 erspielte ich auf Anhieb eine „Conditional Card“, die es mir ermöglichte, in der Saison 2002 einige LPGA Turniere mitzuspielen. Dennoch entschied ich mich, auf der Futures Tour zu bleiben und erspielte mir den dritten Rang der Geldrangliste. Ich erhielt damit mein volles Spielrecht für die LPGA Tour.

Die Bilanz der ersten Spielsaison auf der LPGA Tour ließ sich sehen: Ein 10. Platz bei der LPGA Willliams Championship und ein 11. Platz bei der LPGA Shop Rite Classic legten den Grundstein für den 79. Platz der Geldrangliste, einen soliden Start in das große Tour geschehen. In den Wintermonaten trainierte ich intensiv mit dem Fitnessguru Kai Fusser, der ebenfalls Annika Sorenstam betreut. Das extreme Fitnesstraining  verursachte jedoch mitten in der Saison starke Rückenschmerzen.  Ich wechselte mein gesamtes Programm am Ende der Saison und konzentrierte sich im Fitnesstraining mehr auf die Flexibilität und Mobilität.

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Statt sich auf der Europeantour die Sporen zu verdienen, wagte sie den Start in den USA. Mit Erfolg. Die inzwischen 22jährige erspielte sich auf der Futures Tour als Dritte der Rangliste die volle Spielberechtigung für die amerikanische LPGA Tour.
Solveig Krüger-Hoge, Hamburger Abendblatt

Karriere & Verletzung

Ende 2004 nahm ich erstmalig an der Qualifying School für die Ladies European Tour in Italien teil und konnte das Turnier prompt gewinnen. Dadurch erhielt ich die volle Spielberechtigung für die kommende Saison in Europa.  2005 war meine bislang erfolgreichste Spielsaison. Ich startete bei insgesamt 24 Turnieren. 7 Turniere davon waren erstmalig Turniere der Ladies European Tour. Bei drei Turnieren kam ich unter die Top Ten, in Teneriffa schrammt ich knapp an meinem ersten Turniersieg vorbei. Außerdem gelang mir eine Top 30 Platzierung bei der Women’s British Open. Mit $ 89 905,00 Preisgeld auf der LPGA Tour erlangte ich den 87. Platz der Geldrangliste. In Europa reichten € 53.865,00 zu einem hervorragenden 32. Platz. Damit sicherte ich mir auf beiden Touren mein Spielrecht. Auch in 2006 war ich auf beiden Touren präsent, obwohl ich mich nach wie vor auf die amerikanische Tour konzentrierte.

Die Saison 2006 startet für mich mit zwei Highlights. Im Januar vertrat ich gemeinsam mit Anja Monke Deutschland bei dem Women’s World Cup of Golf in Südafrika und belegte einen hervorragenden 9. Platz. Bei dem anschließenden LPGA Turnier auf Hawaii konnte ich meine beste Platzierung bisher auf der LPGA sichern, den 5. Platz.  Ich beendete die Saison 2006  in den Top 80 der LPGA Rankings.

Im Januar 2007 erlitt ich einen Kreuzbandriss im rechten Knie bei einem Skiunfall. Ich war gemeinsam mit meinem Freund und Familie in die Alpen gefahren für einen  Winterurlaub. Meine Rehabilitation dauerte fast ein ganzes Jahr und so konnte ich nur an ein paar Turnieren am Ende der Saison teilnehmen.  Die lange Trainingspause hatte schlussendlich auch den Verlust der Tourkarte für die LPGA Tour zur Folge. In den Folgejahren spielte ich vereinzelt Turniere der LPGA und der LET Tour mit, überwiegend jedoch Turniere der Futures Tour in Amerika. Dort konnte ich 2010/11 mehrere Top 10 Platzierungen erspielen. Ich genoss es jedoch auch im Jahr 2009 weniger zu spielen und mehr Zeit bei meiner Familie in Berlin zu verbringen. Im Herbst 2011 nahm ich außerdem an einem Massagekurs teil, um etwas Abwechslung zu haben.

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Miriam Nagls harter Weg in die Weltspitze – ein Vorbild für die anderen Deutschen.
Petra Himmel, golf sport

Geburt meiner Tochter & Olympische Spiele 2016

Im Januar 2012 spielte ich die Qualifying School für die Ladies European Tour mit, erreichte den 31. Platz im Final Qualifying und konntemir damit ein Spielrecht für die Ladies European Tour wieder sichern. 2012 konzentriert ich mich zum ersten Mal in meiner Karriere ganz auf die Turniere in Europa und freue mich darüber wieder in Europa zu leben. Meine beste Platzierung war bislang der geteilte 16. Platz bei dem Turkish Ladies Open. Weitere Ergebnisse dieser Saison auf der Ladies European Tour waren ein 25. Platz bei dem LaMerym Cup in Marocco, ein 39. Platz bei der Ladies Swiss Open und ein 20. Platz in Prag.

Am 27. Januar 2016 wurde ich Mutter der kleinen Laura Emilia.  Sie wog 3660 g und war 56 cm groß. Mein Freund und ich sind sehr glücklich darüber und genießen die schöne Zeit mit ihr.

Während meiner Schwangerschaft habe ich mich dazu entschieden wegen meiner doppelten Staatsbürgerschaft zukünftig für Brasilien zu spielen, da ich dadurch die Möglichkeit habe, Brasilien bei den Olympischen Spielen in Rio 2016 zu vertreten. Mittlerweile habe ich mich dafür qualifiziert und fiebere dem Olympia entgegen.

IGF Glückwunschschreiben zur Teilnahme an den Olympischen Spielen 2016